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Mittwoch, 26. September 2012

Autismus und Musik

Ich nehme die Musik eine Art Bild wahr. Aber nicht nur. Sondern auch am ganzen Körper. Wobei nicht immer gleichzeitig überall. Es hängt vielmehr von der Art des Tones ab, wo ich ihn wahrnehme. 
Die Musik, ist das Einzige, was ich wirklich verstehe. Wenn sich jemand darüber ausdrückt, verstehe ich, was er oder sie meint. 
Doch im Alltag findet ich dies natürlich nicht. Denn auf der Arbeit spielt niemand ein Instrument, oder singt. Nein, dann ist es die Stimme der Person. Ich habe gelernt, die Emotionen und Gefühle der Menschen aus der Stimme zu lesen. So wie für die meisten die Mimik und Gestik etwas Normales ist, was sie einfach verstehen, ist es bei mir die Stimme. 
Die Stimme sehe ich. Das heisst, ich habe ein klares Bild vor meinem inneren Auge. Für viele Emotionen und Gefühle, habe ich ein Bild in mir. Diese sind universell. Es spielt also keine Rolle, ob es eine Frau oder ein Mann ist. Ob die Stimme tief oder hoch ist. Das sind einfach nur Variationen, mehr nicht. Der Grundcharakter ist aber immer der Selbe. So lasse ich mich kaum täuschen. 
Es hilft mir in meinem Alltag sehr. Da ich mich nicht auf die Gesichter konzentrieren muss. Ich kann damit sowieso nichts anfangen. Also lasse ich es gleich bleiben. Dadurch habe ich weniger Stress und meine Aufmerksamkeit ist höher. Mir ist auch klar, dass so ein Verhalten bei Personen, welche mich nicht kennen, eine gewisse Irritation auslöst. Denn sie fragen sich, wieso ich sie nicht anschaue, oder noch schlimmer, ihnen nicht in die Augen schaue. Damit kann ich einfach nichts anfangen. Für mich sind Augen einfach eine Art Kugeln. Sie haben für mich absolut keine Bedeutung. 
Das Andere ist die Musik aus einer Musikanlage oder von einem Instrument. Da bin ich extrem heikel. Denn ich ertrage schlechten Klang nicht. Dass heisst, dass eine Musikanlage oder ein Instrument schon sehr gut ein müssen, dass sie meinen Ansprüchen genügen. Das Problem dabei ist der Preis. Denn solche Geräte oder Instrument sind sehr teuer. 
Ich selber habe eine E-Gitarre, von welchen es nur 20 Stück auf der Welt gibt. Sie ist vom Klangbild her so, wie ich mir so ein Instrument vorstelle. Klar, sie hatte ihren Preis, aber sie ist jeden Cent wert. 
Meine Musikanlage steht dem in nichts nach. Sie ist ebenfalls sehr teuer. Sie kommt meiner Vorstellung von so einer Anlage schon sehr nahe. Aber sie ist nicht perfekt. Damit sie Perfekt wäre, müsste ich noch sehr sehr viel Geld investieren. 
In der heutigen Zeit, sehe ich viele Menschen die einfach ihr Handy als Musikspieler benutzen. Das ist ok. Wenn ich in den ÖV's unterwegs bin, mache ich das auch. Doch ich sage niemals, dass das gut klingt. Denn ein mp3-Player klingt immer schlecht. Egal wie teure. Auch wenn er von Apple ist. 
Dazu kommen die Kopfhörer. Ich sehe viele, welche geschlossene Modelle benutzen. Dagegen ist nichts einzuwenden. Die Musik bleibt im Hörer und somit für die Umwelt nicht hörbar. Doch alle Modelle haben ein grosses Dilemma. Sie haben zu viel Bass, und klingen zu dunkel. Das Klangbild ist mehr auf Effekt ausgelegt, als auf wirklich guten Klang. Ein Kopfhörer, welcher wirklich gut klingt, kostet locker mal 900 Euro. Darunter gibt es nichts wirklich Gutes. 
Nun, mit dieser Einstellung ecke ich immer wieder an. Denn kaum jemand versteht mich. Viel fühlen sich auch persönlich beleidigt, wenn ich ihnen sage, das ihr Player schlecht klingt. Sie meinen dann immer, ich habe was gegen sie. Doch ich meine nur den Player. Das wollen sie nicht begreifen. Sie meinen auch, ich soll nicht so ein Drama machen, doch ich kann nicht anders. Es ist nun mal meine Welt. Die einzige, welche ich verstehe. Und die, will ich mir nicht nehmen lassen. Ich verstehe nicht, wieso das nicht wichtig sein kann. 

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