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Samstag, 27. Juli 2013

Asperger und der Glaube

Die Frage nach dem Glauben ist immer so eine Sache für sich. Viele interessiert sie nicht. Oder sie meinen, es gehe sie nichts an. Gläubige sind in ihren Augen Spinner. Menschen die keine Ahnung haben, oder in ihren Augen nicht wissen, was wichtig ist. Werden sie gefragt, so kommen immer die selben Antworten. "Viel Geld, ein grosses Haus, nicht mehr arbeiten."Solche Dinge sind scheinbar wichtig. Dabei sind sie überhaupt nicht wichtig. Wichtig ist doch, das man glücklich ist. Dass man sein Leben so leben kann wie man es will. Was an materiellen Gütern jemand besitzt, bestimmt nicht darüber, wie glücklich jemand ist. Denn Menschen die ihr Glück an materiellem messen, brauchen immer wieder Neues, damit sie scheinbar glücklich sind. Es ist ein Kreislauf, der nicht endet. Einer der kein Glück bringt, da man nie mit dem was man hat, zufrieden ist.
Der Glaube jedoch zeigt eine andere Sicht auf das Leben. Er zeigt einem, was im Leben wirklich wichtig ist. Dabei geht es aber nicht darum, ein "Religiöser" zu werden, oder einen auf fromm zu machen. Nein, es geht darum, zu verstehen, was das Leben bietet, und was man selber leisten kann und soll. Dafür braucht es keine Kirche, Seminare oder Sekten.
Ich selber habe jahrelang einfach gelebt. Einfach immer mehr gewollt. Mehr und mehr. Bis ich eines Tages nicht mehr konnte, und alles verlor. Heute habe ich mehr als damals, aber nicht mehr an materiellem, sondern an geistigem. Ich habe gelernt, das es wichtiger ist, für seinen Geist zu schauen, als für die Konsumwelt. Klar, ich gehe auch ml shoppen. Kaufe mir auch mal neue Kleider und Schuhe. Aber nicht extrem. Einfach dann, wenn ich finde, ich will was für mein Aussehen tun. Dann tu ich das aber für mich. Es geht mir dann nicht darum, einfach was Neues zu haben, sondern ich tue es für mein Wohlbefinden.
Die Bibel hatte mich auch gelehrt, wie ich mit Menschen umgehen soll. Wie ich sie sehen sollte. Aber auch, wie Menschen funktionieren. Alles was ich weiss, habe ich aus ihr. Das liest sich jetzt komisch. Ist aber so. Ich habe die Bibel damals für mich als Fundgrube für alles Mögliche entdeckt. Sie zeigte mir auch, wie ich mein Leben neu gestallten kann. Dafür brauchte ich keine Lehrer oder Gurus oder sonst wenn. Nein, ich habe einfach gelesen und nachgedacht.
Für mich als Asperger ist der Glaube die Befreiung gewesen. Den durch ihn, war ich nicht mehr auf Therapien und Psychologen angewiesen. Ich konnte mir selber alles beibringen. Klar, war ich zu Beginn auf diese angewiesen, aber mit der Zeit, habe ich damit aufgehört. Denn ich wollte mein Leben wieder selber bestimmen, und mich nicht immer nur mit dem Asperger-Syndrom befassen. Das Leben hat viel mehr zu bieten, als nur diesen Gedanken.
Die Bibel gibt mir auch dann Antworten, wenn ich mal nicht mehr weiter weiss. Ich lesen dann irgendwo in ihr. Und finde prompt etwas Passendes. Das liest sich jetzt nach Spinner und Abgedreht. ist aber so. Es kommt immer drauf an, was man sucht und wie. Das Leben mit der Bibel hat mir auch ermöglicht, dass ich das was ich heute mache, machen kann. Denn ich arbeite mit Menschen zusammen. Ich führe sie. Also brauche ich eine Grundlange, welche bewährt ist. Welche mir zeigt, wie das geht. Dafür braucht man keine teuren Management-Kurse oder ein Studium. Nein, nur die Bibel und den Verstand. Denken, das ist es was man auch sollte. Sonst klappt es nicht.
Für mich als Autisten ist der Glaube die Befreiung und auch Bereicherung in meinem Leben. Er ermöglicht mir auch, dass ich mit meiner Frau sehr gut auskomme. Denn ich habe eines durch ihn gelernt. TOLERANZ und VERSTÄNDNIS. Beides kannte ich nicht. Erst durch das Lesen der Bibel, habe ich gelernt, was diese beiden Worte bedeuten. Ich muss aber zugeben, dass es mir auch heute nicht immer gelingt. Perfekt bin ich nicht. Will ich auch nicht sein. Wieso auch? Ich bin so, wie ich bin. Ich gebe mir mühe, dass ich ein angenehmer Zeitgenosse bin, aber es gelingt mir auch nicht immer.

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