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Montag, 15. September 2014

Asperger und der Lärm

Die Welt ist laut. Sehr sehr laut. Die Muggel lärmen mit allem was sie haben herum. Hauptsache es ist laut. Nun, was für mich laut ist, ist für sie nicht. Sie haben einen Filter. Sie können Lärm bis zu einer bestimmten Menge ausblenden. Können sich im Lärm bewegen, als ob nichts wäre.
Ich frage mich immer, wie die das machen. Denn, ich kann das nicht. Für mich ist alle zu laut. Alles was lauter als 0 db ist. Ist zu laut. Ich habe gelernt das ich nicht immer gleicht ausrasten muss. Mich also beherrschen.
Nun, ist das gut? Ich weiss es nicht. Das Problem ist, das ich die Welt nicht nach meinem Massstab verändern kann. Ich muss in dieser Welt leben. Mit ihr zurecht kommen. Muss schauen, das ich meinen Alltag trotz des Lärmes leben kann.
Das ist nicht immer einfach. Besonders am Morgen nicht. Denn dann ist mein Gehör am empfindlichsten. Damit komme ich nicht immer klar. Meistens ist es am Morgen im Büro laut. Die Muggel lüften und der Lärm der Strasse dringt in das Büro. Sehr viel Lärm. Nun, sie scheint es nicht zu stören. Sie arbeiten seelenruhig. Mich stört das. Aber wieso sage ich nicht? Ich meine, es macht keinen Sinn. Am nächsten Tag haben sie es wieder vergessen. Sie können sich einfach nicht vorstellen, wie es ist, wenn man so lärmempfindlich ist.
Lärm ist für mich etwas, das die Welt nicht braucht. Meinen Welt. Ich brauche dessen nicht. Für mich müsste die Welt ganz ruhig sein. Das Einzige was sind die Geräusche der Tiere. Das zwitschern der Vögel. Kuhglocken. Das passt. Muss so sein. Denn die Tiere waren vor uns da. Für mich haben die Geräusche der Tiere was beruhigendes. Das ist für mich was das ich gerne hören.
Aber der Lärm der Menschen. Nein. Der muss nicht sein. Der ist einfach unerträglich. Immer muss alles laut sein. Grell und bunt. Ich weiss nicht was die Muggel an dem finden. Sie scheinen das zu gebrauchen. Auf der anderen Seite gibt es immer mehr Menschen die unter Lärm leiden, auch Muggel. Aber was dagegen tun? Nein. Wieso auch? Ich meine der grösste Teil scheint der Lärm nicht zu stören. Sie sagen, das etwas laut ist. Das war es. Ausmachen? Nein. So erlebe ich sie zumindest.
Für mich ist es ein Rätsel, das die Muggel nur an sich denken. Sie denken ja nicht, sondern handeln nur. Ihnen ist es egal, wie es anderen geht, Hauptsache, ihnen geht es gut. Empathie? Nein. Die wissen auch nicht was das ist. Nun, deshalb, weil sie nur mit sich und ihrer Angst beschäftigt sind. Weil sie nur für sich schauen können. Obwohl sie behaupten, sie schauen auch für andere. Nein. Dem ist nicht so. So nach dem Motto, jeder ist sich selbst der Nächste. Dieser Spruch ist alt, aber immer noch gut.
Lärm verursacht viele komische Bilder. Auch kann ich so meine Gedanken nicht sehen. Ich bin angewiesen das es ruhig ist. Dies, weil ich in Bilder denke. Lärm ist auch Bild. So überlagert das Lärmbild mein Gedankenbild. Die Muggel verstehen das nicht. Für mich heisst denken, sehen. Sehen, was sich vor meinem geistigen Auge abspielt. Lärm verhindert, das ich denken kann. Die Muggel können auch handeln, wenn es lärmt. Gut, was ich als Lärm ansehe, ist für die Muggel nichts. Wie Oben beschrieben. Es ist so, die Welt ist nicht von uns gebaut worden, sondern von den Muggel. Also gehört alles was laut und grell und bunt ist, dazu. Sonst kriegen sie Angst. Stille bedeutet sich selbst zu erleben. Sich selbst wahrzunehmen. Das können die Muggel nicht. Sie haben vor sich selber Angst. Weiss auch nicht wieso. Ich habe dank der Diagnose, viel über mich lernt. Bin froh, dass ich das tat. Einfach war es nicht. Aber es musste sein. So verstehe ich die Welt um mich besser. Verstehe, wieso ich nicht so bin, wie die anderen. Wie ich mich verhalten soll, das ich den Tag bestreiten kann ohne gleich auszurasten oder wieder nach Hause zu fahren. Das ist etwas, was ich denke, sollte die Muggel auch tun. Sich mit sich befassen. Sie wissen nichts über sich. Sie denken, das alle so sind wie sie. Aber dem ist nicht so. Es gibt Menschen die anders sind. Die nicht die Filter haben wie sie. Die nicht einfach ausblenden können. Denen Licht was ausmacht. Denen Lärm was ausmacht.
Es ist noch ein weiter Weg, bis dies begreifen. Ich hoffe, das sie es eines Tages einsehen werden. Hoffen kann ich ja. Aber wenn ich realistisch bin, wird das nie eintreffen. Denn dafür sind wir zu Wenige. Dafür sind wir zu anders, obwohl wir gleich sind. Die Muggel können sich nicht anpassen. Sie können sich nur innerhalb ihrer Art anpassen. Alles andere verstehen sie nicht. Sie haben Angst. Sie sind wie sie sind. Lärmig und komisch.

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