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Freitag, 26. Februar 2016

Asperger und Gefühle verstehen

Gefühle. Ein Wort. Für mich. Aber für die NT nicht. Sie fragen oft, wie man sich fühlt. Was führ ein Gefühl es war, etwas erlebt zu haben. Auf diese Fragen kann ich jeweils keine Antwort geben.
Wieso nicht? Nun, ganz einfach. Ich weiss es nicht. Wie also soll ich die Fragen wie es mir geht beantworten? Eben.
NT denken immer, dass es wichtig sei, die Gefühle der anderen zu verstehen. Die eigenen ebenfalls. Nun, sie können sich nicht vorstellen, dass es Menschen gibt, die damit einfach nichts anfangen können. Ja, die einfach nicht so empfinden wie sie. Dafür aber mehr denken. Ich sage immer, was den NT ihre Gefühle sind, das sind bei mir meine Gedanken. Alles spielt sich im Kopf ab. Nicht im Körper.
Das ist sicher auch einer der Gründe, wieso die NT uns für gefühlskalt halten. Wieso sie zum Teil Angst vor uns haben. Eben weil wir ihnen nicht die Rückmeldung geben, die sie gewohnt sind. Weil sie nicht verstehen, wie wir sind. Auch die Mimik drückt Gefühle aus. Sie denken, das wir sie lesen können. Nun, dazu müsste ich die Gesichter erst einmal sehen können. Ich kann nur ein Gesicht wirklich klar sehen. Das meiner geliebten Frau. Alle anderen nicht. Bei Filmen ist es für mich sehr schwierig. Denn ich sehe nur Masken mit ganz feinen Regungen. Mehr nicht. NT aber sehen ihn ihnen alles. All das was ich nicht sehen kann.
Habe ich versucht die Gefühle zu verstehen? Sicher habe ich das. Nur, ich bin gescheitert. Kläglich. Ich musst einsehen, das ich sie nie verstehen werde. Das mir diese Sprache für immer verschlossen bleibt. Nur, ist das schlimm für mich? Nein sicher nicht. Wieso sollte es? Ich meine, ich lebe schon mein ganzes Leben so. Nur wusste ich früher nicht, wieso. Heute weiss ich es. Autismus. Das ist der Grund. Damit musste ich aber zuerst umgehen lernen. Denn es gab vieles zu entdecken. Besonders die Sache mit den Gefühlen. Auf die bin ich immer und immer wieder gestossen. Ich stellte fest, dass sie es sind um die sich bei den NT alles dreht. Sie brauchen den Austausch des wie es ihnen geht. Wie sie sich fühlen. Ich nicht.
Gefühle sind für viele Autisten etwas das sie nicht verstehen. Aber die NT meinen, die müssen uns dies beibringen. Das wir die Gefühle wahrnehmen, verstehen. Dies weil es die einzige Sprache ist, die sie wirklich verstehen. Ich sage dann immer, ein Blinder kann auch nicht sehen. Egal wie man ihm eine Farbe beschreibt, er weiss nie wirklich wie sie aussieht. Wieso? Weil er nie eine sehen wird. Also bleibt im dies verschlossen. So ist es bei mir. Egal was ich unternahm. Ich sah und sehe sie nicht. Bin also gefühlsblind. Wort wörtlich.
Nur, die NT geben nicht auf. Sie wollen das alle so sind wie sie. Denn nur das können sie begreifen. Sie können nicht begreifen, dass es noch andere Menschen gibt. Menschen die anders als sie empfinden. Die anders als sie denken. Die anders als sie sprechen und handeln. Das alles macht das Leben für viele Autisten nicht gerade einfach. Im Gegenteil. Der Alltag wird so zu einer Herausforderung. Wenn da die Frage nach dem, wie es einem geht nicht wäre, dann wäre alles schon ein wenig einfacher. Denn ich muss auf so eine Frage oft lange nachdenken. Auch heute noch. Das Ergebnis ist immer das Selbe. Keines. So erkenne ich immer wieder, dass ich die Gefühle anderer und auch meiner eigenen nicht verstehen kann. Nicht fühlen und interpretieren kann.

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