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Samstag, 11. Juni 2016

Asperger und träge sein

Trägheit. Was ist das? Ist sie eine Erfindung der NT? Damit meine ich, dass das Wort Trägheit einfach ein anderer Ausdruck für Faulheit ist. Das Faulheit Trägheit ist? Oder aber ist sie etwas Eigenes? Ich weiss es nicht. träge sein, ist nicht meins. Ich kenne das nicht. Es gibt immer etwas zu tun oder denken. Jedenfalls geht es mir so.
Träge sein, kann auch bedeuten, dass man Veränderungen nicht mag. Das man sich dem Neuen verschliesst. Nicht zulassen will, das sich etwas verändert. Dabei ist doch das ganze Leben nichts anderes als eine Veränderung. Nichts ist konstant. Nichts ist immer gleich.
NT sind in ihren Handlungen oft nicht träge. Die tun immer was. Aber im Geiste sind sie es. Sie denken sehr langsam. Sie brauchen oft Monate oder Jahre um etwas zu begreifen. Verstehe ich nicht. Sie können Neues nicht annehmen. Haben immer Angst etwas zu verlieren. Diese Angst macht sie träge.
Doch wie sieht es mit uns Autisten aus? Sind wir auch träge? Nun, ich denke nein. Das Problem ist aber, das viele von uns nicht so aktiv gegen Aussen wirken. Im Innern aber sind sie es. Das sehen die NT aber nicht. Also sind wir für sie träge. Solche die nicht in die Handlung kommen. Solche die nichts vermögen. Nur weil wir nicht so sind, wie sie, heisst das doch noch lange nicht, das wir träge sind. Das wir mit Neuem nicht umgehen können. Klar, Neues ist immer anstrengend. Aber es kommt doch auf die Einstellung an.
Für mich war es wie eine Befreiung, als ich erkannt, das sich alles immer zu ändert. Das hat mich nicht gestresst, sondern im Gegenteil. Es hat mir mehr Ruhe gegeben. Denn so ist das Leben einfach zu leben. Ich schreibe bewusst nicht, ertragen. Denn wenn man das Leben ertragen muss, dann ist was verkehrt. NT sehen das Leben aber oft so. Sie ertragen es. Sie ertragen das Arbeiten. Sie ertragen das sie nicht das bekommen was sie wollen. Ertragen.
Zurück zu Thema. Träge sein, ist für mich eine NT-Eigenschaft. Sie ist für mich etwas geistiges. Nicht, wie oft behauptet wird, etwas körperliches. Etwas sichtbares. Das Problem an der Sache ist, das die NT nur immer die Oberfläche von alle sehen. Das sie nie hinter alles sehen können. Das Detail nicht sehen können. Alles muss immer schön sein. Alles muss ihnen immer das Gefühl geben, das sie dabei sind. Das sie keine Angst haben müssen. Dieses Verhalten macht sie träge. Wenn sie nur sehen könnten. Aber eben, sie haben diese andere Sichtweise leider nicht. Leider, weil ich oft denke, das es auch für sie einfacher wäre, wenn sie nicht immer nur das Oberflächliche sehen würden. Sondern eben auch mal dahinter. Sie sehen viele Zusammenhänge nicht. Dies auch deshalb, weil sie immer zu von ihren Emotionen gelenkt werden. Alles muss immer mit den Gefühlen zusammenhängen. Sonst haben sie Angst. Wie auch immer. Das alles macht sie träge. Sie denken langsam. Sie handeln langsam. Aus meiner Sicht. Sind sie deshalb träge? Nun, aus meiner Sicht, ja. Aus ihrer Sicht, nein. Dies weil die Meisten so sind. Also ist es für sie nichts anderes, als ein normales Verhalten. Trägheit erkennen sie also nicht als solche, da sie alle so sind. Wie soll man etwas erkennen, das normal ist? Wie das Licht als Licht erkennen, wenn es keine Dunkelheit geben würde? Niemand käme auf die Idee. Wie auch? So ist es doch mit der Trägheit auch. Da das normale Handeln der NT langsam ist, erkennen sie die Langsamkeit ihrer selbst nicht. Erst wenn man das alles von Aussen betrachtet, sieht man sie. Die Trägheit. Aber sie wollen und können sie nicht sehen.
Nur, ist es besser nicht träge zu sein, oder nicht? Ist es besser normal, NT, zu sein oder nicht? Spielt das überhaupt eine Rolle? Nein. Jeder Mensch sollte als Mensch wahrgenommen werden. Als das was er ist. Und nicht von Aussen definiert werden was er ist. Aber genau das wird ja immer wieder gemacht. Menschen definieren andere die nicht so sind wie sie. Sie sagen, sie seinen nicht normal. Sie sind gestört, oder sonst was. Autisten. Ist das Rechtens? Aus Sicht der NT sicher. Denn sie handeln einfach so wie sie handeln. Meistens doch ohne zu denken. Hauptsache sie gehören dazu. Zur Mehrheit. Auch wenn sich viele immer zu abgrenzen wollen. Anders sein. Speziell. So sind sie doch alle gleich. Auch wenn sie dies nicht erkennen wollen. Ihr Handeln und ihr Wesen ist im Grunde genommen gleich. Sie versuchen sich nur durch Äusserlichkeiten zu unterscheiden. Was aber nichts bringt. Solches Handeln macht sie träge. Denn sie sind immer damit beschäftigt sich abzugrenzen. Wir die wir abgegrenzt wurden, brauchen das nicht mehr. Es lebt sich einfacher und weniger träge, wenn man das für sich selber erkannt hat.

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